Best Practice: Stadtwerke Ahrensburg machen saubere Wärme aus schmutzigem Wasser

8. August 2023

Der Geruch, aufstrebende Türme, surrende Pumpen und gemächlich drehende Zentrifugen lassen erahnen, dass es sich bei den „Teichen“ am nördlichen Ahrensburger Stadtrand nicht um eine Forellenzucht handelt. Vielmehr werden in der Kläranlage der schönen Schlossstadt nordöstlich von Hamburg jedes Jahr 2,3 Millionen Kubikmeter Abwasser nach allen Regeln der Kunst gereinigt.

Raus kommt am Ende nicht nur sauberes sondern im Winter vor allem auch vergleichsweise konstant warmes Wasser: jede Stunde rund 250-350 Kubikmeter zwischen 10° und 15°C, wie Messungen vor Ort ergeben haben. Eine perfekte Wärmequelle vor allem in Kombination mit Großwärmepumpen, die bis zu 20 GWh Wärme im Jahr erzeugen könnten. Ganz nebenbei wird das entstehende Klärgas zwar zur Eigenstromerzeugung des Klärwerks genutzt, die Wärme hingegen geht überwiegend ungenutzt in die Luft.

„Eine solche nachhaltige Wärmequelle nicht zu nutzen, wäre Verschwendung“, stellt Julia Schäper, Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg, vollkommen zu Recht fest. Gesagt getan: ein erstes Gutachten für die Nutzung der Wärmequelle wurde in Auftrag gegeben, die Planung für eine neue Wärmenetztrasse im Ahrensburger Norden bereits in Angriff genommen und ein Förderantrag beim Bundesumweltministerium gestellt. Und dann passierte… lange nichts.

Bearbeitungszeiten beim Fördermittelgeber von über einem Jahr, viele Rückfragen aufgrund der Neuheit des Themas für den zuständigen Projektträger und immer noch kein endgültiger Förderbescheid frustrierten die Verantwortlichen bei den Stadtwerken. Gleichzeitig stieg der Zeitdruck, da das Wärmenetz noch vor großen Umbauarbeiten an der Bahntrasse in Ahrensburg fertig und im Betrieb sein sollte. Erste kommunale Ankerkunden hatten auch schon Vorverträge unterschrieben. Beim Stadtwerke Impact Day in Lübeck traf die Stadtwerke-Chefin dann auf Kelvin Green und schilderte ihr Problem.

Nur kurze Zeit später saßen die Ahrensburger und die Berliner im neuen Verwaltungsgebäude der Stadtwerke bei einem Kick-off-Workshop zusammen und heckten einen Schlachtplan aus: Neues Förderprogramm (Bundesförderung Effiziente Wärmenetze – BEW), neuer Versuch. Nur 14 Tage später war der Antrag gestellt. Zwölf Wochen später dann die gute Nachricht vom Bafa: der Antrag wurde bewilligt. Jetzt geht es in die Umsetzung und schon bald wird es in Ahrensburg saubere Wärme aus dreckigem Wasser geben.

„Die Zusammenarbeit mit Kelvin Green und dem Ingenieurbüro empact war effizient und hat erfolgreiche Ergebnisse geliefert. Denn nicht nur wurde der Antrag bewilligt, sondern der Förderanteil konnte im Vergleich zum vorherigen Ansatz nochmals gesteigert werden. Klasse Arbeit mit viel Spaß im Teamwork.“, resümiert Schäper. Das freut Kelvin natürlich.

Wenn auch Sie Unterstützung bei der Beantragung oder Erstellung von Machbarkeitsstudien und Transformationsplänen suchen und das ganze gleich nachhaltig digital: eine kurze Nachricht an martin.bornholdt@kelvin.green reicht aus – wir freuen uns!